Wohnungsbau:

Die Prognose der Umsatzentwicklung im Wohnungsbau für 2020 wird aus heutiger Sicht als Trendaussage von +7 % auf ca. +3 % angepasst. Dies impliziert ein reales „Nullwachstum“. Dabei ist berücksichtigt, dass der Bestand an Baugenehmigungen einen Vorlauf von knapp zwei Jahren hat und die Order auch im Januar und Februar weiter deutlich zulegten (+16,5 %).


Wirtschaftsbau:

Die Forschungsinstitute sehen einen deutlichen Konjunktureinbruch als Folge der Corona-Pandemie. Die Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes wird in 2020 um 4,2 % erwartet. Im Vergleich zum Herbst 2019 revidieren die Institute ihre Prognose für das laufende Jahr damit kräftig um 5,3 Prozentpunkte nach unten. Der Industriebau liegt aktuell brach, da Investitionen in vielen Fällen zurückgestellt werden. Das wird sich auch auf den Stuckateur auswirken. Diese fehlende Auslastung muss über andere Bereiche wieder hereingeholt werden, eventuell ja in der energetischen Sanierung!


Öffentlicher Bau:

In Folge der Corona-Pandemie brechen Steuer- und andere Einnahmen der Kommunen erheblich ein. Die Kommunen sind mit einem Anteil von 60 % der wichtigste Auftraggeber öffentlicher Bauinvestitionen. Mindestens 15 bis 20 % der Gewerbesteuer könnten im Bundesdurchschnitt wegbrechen, möglicherweise sogar noch deutlich mehr. Auch hier werden Projekte zunächst aufgeschoben werden.


Aussicht:

Die Zuwanderung als treibende Kraft wird einerseits den Wohnungsbau weiterhin zum Zunehmen zwingen.

Eigenheimbesitzer, die durch die Corona Krise bisher wenig oder gar nicht beeinträchtigt sind, bauen trotzdem oder könnten ihr Erspartes in eine verputzte Außenwärmedämmung investieren.

Das neue Energieeinspargesetz tritt ab 01. November in Kraft und soll die energetische Sanierung vorantreiben. Hier herrscht nach wie vor ein Investitionsstau bei sehr vielen Bestandsimmobilien. Durch attraktive Steuersparmodelle soll dem entgegengewirkt werden, was dem Stuckateurhandwerk Aufträge verschafft.

Kein Grund zur Panik!

“Es wird vielleicht etwas ruhiger, doch die Arbeit wird dem so vielseitigen Stuckateur nicht ausgehen.
Aktuell ist noch genug Arbeit für alle da. Wir sollten uns jedoch organisieren und für die Zukunft wappnen, denn der Wettbewerb mitsamt seinen Mitbewerbern, die streng genommen gar keine sein dürften, wird unter Umständen rauer werden.“

(Konstantin Bodenmüller jun.,
Bestellter für Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand der Stuckateur-Innung)